Gespräch vom »Markt für nützliches Wissen & Nicht-Wissen« mit Maxi Schindler
Wer in Deutschland straffrei abtreiben will, muss sich beraten lassen, eine dreitägige Wartezeit erfüllen und eine:n Arzt:in finden, der:die den Eingriff durchführt. Allerdings verbietet Paragraph 219a es jenen Ärzt:innen, für Abbrüche zu „werben“, was auch die bloße Information über Methoden und Risken auf ihren Websites einbezieht. Mit deutschlandweit nur 1200 Ärzt:innen, die überhaupt Abbrüche durchführen, gibt es in Deutschland ohnehin eine wachsende Versorgungslücke; und da die gynäkologische Ausbildung Methoden zum Schwangerschaftsabbruch bis heute nicht einbezieht, wird diese in absehbarer Zeit auch nicht geschlossen. Unter Corona verschärft sich das Problem: Kliniken deklarieren Abtreibungen zunächst als verschiebbare Eingriffe. Betroffenen, die bereits Kinder haben, fehlen Kinderbetreuungsangebote, die ihnen Zeit und Raum für Abbruch und Nachsorge geben würden. Im Expert:innengespräch informiert Maxi Schindler über fehlende Zugänge zu Schwangerschaftsabbrüchen, welche Rolle Diskriminierungsmerkmale dabei spielen – und von ihrer Arbeit für feministische Selbstbestimmung.
MAXI SCHINDLER ist in verschiedenen aktivistischen Kontexten organisiert, u.a. als Gründerin von FemA Hamburg.
MARKT FÜR NÜTZLICHES WISSEN & NICHT-WISSEN, LIZENZ NR. 7: CORONÄISCHE ZEITEN – ÜBER ZUSTÄNDE, STRATEGIEN UND KÖRPER IN DER KRISE / MOBILE AKADEMIE BERLIN
Wie lange dauert die Entwicklung eines Impfstoffes? Was ist systemrelevant? Who cares? Diese und viele andere (bio-)politische, philosophische, fachspezifische und ethische Fragestellungen sind seit Beginn der Corona-Pandemie schlagartig in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt und verändern die Perspektiven auf Medizin und Gesellschaft. Aus diesem Anlass teilen an zwei Abenden 74 Expert:innen aus Theorie, Wissenschaft und Praxis ihr Wissen, ihre Geschichten und ihre Erfahrungen mit dem Publikum. Von Virolog:innen, über Jurist:innen, Historiker:innen, Pflegenden, Schüler:innen, Schauspieler:innen bis zu Soziolog:innen und Kriminolog:innen stehen Expert:innen aus vielen unterschiedlichen Lebensbereichen in 1:1 Gesprächen für den direkten Austausch zur Verfügung. Wie lange dauert die Entwicklung eines Impfstoffes? Was ist systemrelevant? Who cares? Diese und viele andere (bio-)politische, philosophische, fachspezifische und ethische Fragestellungen sind seit Beginn der Corona-Pandemie schlagartig in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt und verändern die Perspektiven auf Medizin und Gesellschaft. Aus diesem Anlass teilen an zwei Abenden 74 Expert:innen aus Theorie, Wissenschaft und Praxis ihr Wissen, ihre Geschichten und ihre Erfahrungen mit dem Publikum. Von Virolog:innen, über Jurist:innen, Historiker:innen, Pflegenden, Schüler:innen, Schauspieler:innen bis zu Soziolog:innen und Kriminolog:innen stehen Expert:innen aus vielen unterschiedlichen Lebensbereichen in 1:1 Gesprächen für den direkten Austausch zur Verfügung.